2009-07-01

 

 

Flipper erzählt einen Lassie-Witz

Die Vorstellung ist, sich auf unerklärliche Weise in Flippers Kopf zu befinden.
Der der dort Eingeschlossene, gespielt von mir selbst, lamentiert über seine Lage.
Er ruft sich kollektive Bilder und Vorurteile aus Serien und Tierdokus sowie
esoterische Wunschprojektionen eines heilen Beisammenseins von Mensch und
Delfin in Erinnerung, die mit der Zeit unterschiedslos in seinem Lamento aufgehen.
Über einen Zeitraum von drei Tagen gedreht, zeigt die Figur deutliche Zeichen
zuhnehmender Verwahrlosung und Verzweiflung.

Schließlich hellt sich seine Stimmung auf: Er beginnt ungewollt die typischen
Sonarlaute der Delfine zu imitieren - immer häufiger unterbrechen Klicken
und Schnalzen sein Sprechen - , ihm wächst eine Melone, das Echolotorgan der
Zahnwale, letztlich verliert er seine menschliche Sprache.
Die Installation reflektiert das gestörte Verhältnis von Mensch und Natur und
zeigt durch Kontrolle und Gefangenschaft entstehende Defekte. 

 

mixed media, Wandmalerei, kinetische Objekte und Video, 2005
Video/-schnitt Bernd Schoch
Installationsansicht I.S. Noori Galerie, Karlsruhe

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