2023-07-30

Letztes Jahr habe ich zwei Varianten des Monumentalbildes "Der Blick in die Unendlichkeit" von Ferdinand Hodler in Solothurn und Basel gesehen (je c. 446 x 895 cm).
Die Version in Solothurn erinnerte mich in ihrer Unfertigkeit an Picassos Suche nach der richtigen Form für "Demoiselles d'Avignon". Die entgültige (?) in Basel wirkt steif und wuchtig, die Bewegungen eintönig und statisch, der Versuch, das Bild durch die roten Ähren im Hintergrund zu dynamisieren, funktioniert m.E. nicht wirklich.
Jetzt habe ich in Bern in der Ausstellung "Anekdoten des Schicksals" einige Ölskizzen zu dem Bild gesehen, die noch um einiges frischer wirken.
Mir sagt das Bild nicht viel, trotzdem finde ich es spannend, den Prozess jetzt noch klarer vor Augen zu haben.
 
Nachdem ich noch einmal nach dem Bild geschaut habe, bin ich auf Hodlers catalogues raisonnés im Netz gestossen. Er hat unzählige Studien zu dem Bild angefertigt! 
 
Interessant ist in dem Zusammenhang auch das Bild "Der bewunderte Jüngling" von 1903 / überarbeitet um 1914/16, also als Hodler an "Der Blick in die Unendlichkeit" gearbeitet hat, das z.Zt. in der Ausstellung Secessionen in Berlin gezeigt wird. Es zeigt drei bzw.vier Frauen (auch von diesem Bild gibt es verschiedene Versionen), die fast wie Rückansichten der Figuren aus "Der Blick in die Unendlichkeit" wirken.
 
 


 
 


 
 

 


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